Blechblasinstrumente
> Trompete
Die Trompete gehört zur Familie der Blechblasinstrumente. Im Mittelalter waren Trompeten noch gestreckt und ohne Ventile. Der Ton musste allein durch die Spannung der Lippen verändert werden. Trompeten waren ein Herrschaftssymbol und Trompeter wohlangesehene Beamte. Der Klang der Trompete war weit hörbar und so wurde sie für Signale und Fanfaren eingesetzt. Zu speziellen Anlässen wurden sogar Fahnen oder Wimpel an die Trompeten gehängt.
Heute wird die Trompete mit Ventilen gebaut und hauptsächlich aus Messing hergestellt. Einzelne Teile der Trompete sind auch aus Edelstahl, damit nichts rostet. Wenn Luft durch die Trompete strömt, kondensiert diese am Metall und das Kondenswasser sammelt sich im Instrument. Damit die Trompete nicht zu blubbern beginnt, muss sie immer wieder in einer Pause durchgepustet werden. Dafür gibt es heute ein spezielles Ventil.
Die Trompete ist in allen musikalischen Bereichen zu finden. Ob Blas- oder Militärmusik, ob Klassik oder Jazz. Es gibt auch verschiedene Trompeten z.B. eine Deutsche Trompete oder eine Jazztrompete für verschiedene Musikrichtungen. Auch bei den Mundstücken gibt es große Unterschiede, die sich auf den Klang auswirken. Auch verschiedene Dämpfer, die vorne in den Schalltrichter gesteckt werden, verändern den Klang. Eine Trompete kann nicht nur laut spielen und schmettern. Gute Spieler*innen können ganz leise und zart spielen.
> Horn
Das Horn gehört zur Familie der Blechblasinstrumente und findet sich sowohl im Symphonieorchester, als auch im Blasorchester. Der Komponist Johannes Brahms beschrieb das Horn als „Seele des Orchesters“. Tatsächlich ist der Klang des Horns sehr weich und unglaublich flexibel.
Das Horn hat über die Jahrhunderte eine ganz schöne Entwicklung durchgemacht. Ursprünglich wurde es aus Tierhörnern gefertigt, die mit Löchern versehen waren; daher auch der Name. Der Klang war auch über weite Entfernungen gut zu hören, weshalb das Horn bald zur Verständigung z.B. bei der Jagd eingesetzt wurde. Im 16. Jahrhundert begann man, das Horn aus Messingblech herzustellen. Damit sah es dem heutigen Horn schon recht ähnlich, war aber viel schwieriger zu spielen. Später wurde das Horn noch mit Ventilen ausgestattet.
Wenn man ein heutiges Horn heute auswickeln würde, wäre die Blechröhre fast vier Meter lang. Den Klang erzeugt man beim Horn mit den Lippen. Das braucht viel Übung und ist gerade am Anfang recht anstrengend. Aber mit ein bisschen Übung und Fleiß hat man es recht schnell raus. Ein Horn kann man auch stopfen. Das ist allerdings nicht wie bei den Socken, dass man ein Loch stopft, sondern man verändert den Klang des Horns mit der rechten Hand, die sich im Schalltrichter befindet. Das Horn klingt dann leiser, aber auch ein wenig nasal; ein toller Effekt! Und weil man als Zuhörer nicht sieht, was die Hand macht, wirkt es fast wie Magie.
> Posaune
Die Posaune gehört zur Familie der Blechblasinstrumente. Die Posaune besteht aus einem S-förmig gebogenen Rohr, das durch rein und rausziehen verlängert oder verkürzt werden kann, dadurch wird die Tonhöhe verändert. In dieses gebogene Rohr wird am einen Ende ein Mundstück eingesetzt das andere Ende öffnet sich zum Schalltrichter. Der Ton entsteht wie bei den anderen Blechblasinstrumenten durch die Vibration der Lippen des Spielers.
Die Posaune in ihrer jetzigen Form ist etwa 600 Jahre alt und eine Weiterentwicklung der Zugtrompete. Weil die damalige Trompete eine unhandliche Länge von etwa 1,37 m aufwies, hat man die Instrumente einfach in S-Form gebogen. Die Posaune ist heute aus den Orchestern nicht mehr wegzudenken. Mittlerweile gibt es auch für Posaune viele solistische und kammermusikalische Werke und auch in Ensembles wie Big Band oder Funk Band geht ohne Posaune gar nichts.
> Tuba
Die Tuba gibt es seit Mitte des 19. Jahrhunderts und ist ein unverzichtbarer Bestandteil von Blasorchestern und anderen Blechblasformationen. Als tiefstes Blechblasinstrument hat sie auch im romantischen Sinfonieorchester ihren Stammplatz gefunden. Der Klang wird wie bei den anderen Blechblasinstrumenten durch die Lippen am Mundstück erzeugt. Das Instrument wird meist im Sitzen gespielt, der Rohrverlauf ist konisch (erweitert sich fast kontinuierlich) und besteht meist aus Messing. Durch die Ventile und unterschiedlichen Lippenspannungen werden unterschiedliche Töne erzeugt.
Heutzutage ist die Tuba auch als Solo-Instrument gefragt, denn der weiche und tiefe Klang ist sehr faszinierend in Kombination mit virtuosen Melodien.
> Euphonium
Das Euphonium ist ebenfalls ein tiefes Blechblasinstrument, das der Tuba sehr ähnelt und wie sie konisch gebaut ist. Der Klang erinnert sehr an eine Tuba, ist aber vom Tonumfang nicht im Bass, sondern im Tenor- und Baritonbereich angesiedelt.
Unsere Lehrkräfte für Blechblasinstrumente
Instrument: Horn
Kommt aus: Offenburg
An der MuK: Seit Juni 2018
Fabian Knopf begann mit 11 Jahren Horn zu spielen. Bis zu seinem Studium erhielt er Hornunterricht an der Musikschule Oberkirch bei Georges Delvigne.
2003 begann er ein Musikstudium in den Studiengängen Orchestermusik und Instrumentallehrer an der Hochschule für Musik Karslruhe bei Prof. Will Sanders und Jürgen Danker.
2007 wechselte Fabian Knopf an das Royal Welsh College of Music and Drama in Cardiff wo er 2009 sein Studium mit Auszeichnung abschloss.
Anschließend erhielt er Hornunterricht bei Nigel Downing (Tonhalle-Orchester Zürich), Jérôme Hanar (Orchestre Philharmonique de Strasbourg) und Stefan de Leval Jezierski (Berliner Philharmoniker).
Fabian Knopf ist als freischaffender Hornist in Deutschland, der Schweiz (u.a. Orchester Collegium Cantorum) und Frankreich tätig.
Schon während dem Studium in Karlsruhe begann Fabian Knopf in seiner Heimatregion zu unterrichten und machte dies nach seiner Rückkehr aus Großbritannien zu einer seiner Haupttätigkeiten.
Seit Juni 2018 unterrichtet er an der Musik- und Kunstschule Region Freudenstadt.
Instrument: Posaune, Euphonium, Tuba
Kommt aus: Tokio, Japan
An der MuK: Seit Oktober 2011
Hikaru Furue stammt aus Tokio, Japan. Bereits mit vier Jahren erhielt er Klavierunterricht, mit zwölf Jahren fing er an, Posaune zu spielen.
Nach dem japanischen Abitur erhielt er einen Studienplatz auf der Musashino Musikakademie Tokio und schloss dort sein Studium als Diplom-Orchestermusiker und als Musikpädagoge ab.
Es folgten ein erstes Auslandsstudium auf der Lisz Ferenc Musikakademie in Budapest, Ungarn, sowie ein weiteres Studium an der Staatlichen Hochschule für Musik in Trossingen, spezialisiert auf Kammermusik und Alte Musik.
Bereits während des Studiums sammelte Hiakru Furue Erfahrungen als Posaunenlehrer und war nach seinem Studium an diversen Stellen als Pädagoge tätig. Im Oktober 2011 nahm er seine Unterrichtstätigkeit an der Musik- und Kunstschule Region Freudenstadt auf.
Neben seiner Tätigkeit als Pädagoge ist Hikaru Furue als Kammermusiker tätig und wirkte in zahlreichen Konzerten sowie CD-Aufnahmen und Rundfunkmitschnitten in Europa mit renommierten Ensembles und Orchestern mit.
Instrument: Trompete
Kommt aus: Szekszárd, Ungarn
An der MuK: Seit Oktober 2025
So kam ich zu meinem Instrument: Mit sechs Jahren habe ich mein Instrument zum ersten Mal auf einer Instrumentenvorstellung der Musikschule erlebt.
Leidenschaft neben der Musik: Neben der Musik ist Basketball meine größte Leidenschaft. Es gibt mir Ausgleich, Energie und Teamgeist.
Mein erstes prägendstes musikalisches Erlebnis: Ein prägendes musikalisches Erlebnis hatte ich als 17-Jähriger, als ich zum ersten Mal Verdis Requiem live im Bartók Béla Nationalkonzerthaus der MÜPA hörte. Dieser Abend hat mich nachhaltig geprägt und meinen musikalischen Weg beeinflusst.
Mein prägendstes Erlebnis als Musiker: Als Musiker war für mich ein unvergessliches Erlebnis, als ich im Freiburger Konzerthaus Benjamin Brittens War Requiem spielen durfte. Ich war als Bühnenmusiker eingesetzt, und während des Spielens bekam ich Gänsehaut, ein Moment, der mir bis heute zeigt, dass es kein schöneres Gefühl auf der Welt gibt als dieses.
Zu Hause hört mir beim Üben zu: Wenn ich in Ungarn zu Hause bin, hören meine Eltern und unsere zwei Hunde – Boci und Boris – oft, wie ich in meinem Zimmer übe. Nur eines ist jedoch strikt verboten: in Bocis Anwesenheit Mahlers Fünfte zu spielen. Dieses Stück mag er überhaupt nicht – er heult und bellt jedes Mal. Aber nur bei der Mahler 5.
Dieses Zitat ist mir wichtig: „…Practice any art, music, singing, dancing, acting, drawing, painting, sculpting, poetry, fiction, essays, reportage, no matter how well or badly, not to get money and fame, but to experience becoming, to find out what’s inside you, to make your soul grow.
Seriously! I mean starting right now, do art and do it for the rest of your lives….“ – Kurt Vonnegut
