Tischharfe
Die Tischharfe ist mit ihren ca. 30 Jahren ein recht junges Zupfinstrument, das ohne Notenkenntnisse gespielt werden kann. Hermann Veeh entwickelte das Instrument aus der Akkordzither für seinen Sohn, der mit dem Down-Syndrom geboren wurde. Die Tischharfe ist – je nach Modell – mit 18, 25, oder 37 Saiten verfügbar. Das Notenblatt wird vor Spielbeginn seitlich zwischen Resonanzkasten und Saiten geschoben. Die Notenköpfe stehen dabei genau unter den Saiten und sind wie beim „Malen nach Zahlen“ miteinander verbunden. So können die Noten als „Fahrplan“ abgespielt werden. Durch die chromatische Anordnung der Saiten kann man durch das Verschieben des Notenblattes in jeder Tonart spielen. Es gibt auch Notenprogramme, mit denen man klassische Noten für Tischharfe umschreiben kann.
Die Tischharfe bietet einen einfachen Zugang zum eigenständigen Musizieren und ermöglicht ein intensives Eingehen auf die individuellen Fähig- und Fertigkeiten der Spieler*innen. Sie kann dadurch auch eine methodische Komponente der Inklusion und von generationenübergreifenden Projekten sein.
Gerade die Auseinandersetzung mit Volksliedgut zeigt beim gemeinsamen Musizieren, ähnlich wie beim gemeinsamen Singen, positive kognitive Effekte. Durch die einfache Handhabung des Instruments und die damit verbundenen Erfolgserlebnisse gewinnt die Tischharfe in der Musikpädagogik, Musiktherapie und Musikgeragogik immer mehr an Bedeutung.
Fortlaufende Kurse
Unsere Tischharfenlehrkraft
An der MuK: Seit Dezember 2022
Weg zur Musikschule Freudenstadt: Nach der Schule entschied ich mich für eine Ausbildung zur Musikalienhändlerin in einer kleinen Gitarren- und Zitherbauwerkstatt in München. Danach arbeitete ich noch einige Jahre im Verlag und Notengroßhandel. Nach 10 Jahren kam ich wieder zurück in den Schwarzwald und bin nun seit 2003 hauptberuflich in einem Musikhaus tätig. Außerdem machte ich Weiterbildungen im Bereich der musikalischen Früherziehung.
So kam ich zu meinem Instrument: Ich kenne die Tischharfe schon aus meinen Ausbildungsjahren in München. Das Instrument lächelte mich aber erst viele Jahre später an, als es zu uns in den Schwarzwald gekommen ist. Heute finde ich es genial, dass es neben dem professionellen Musikunterricht auch eine Möglichkeit zu Musizieren für Menschen gibt, die in ihrem Leben nie eine musikalische Ausbildung erleben durften.
Mein prägendstes musikalisches Erlebnis:
Da fallen mir spontan gleich 3 Erlebnisse ein:
- Meine Eltern hatten eine Gaststätte in der immer gerne lautstark gesungen wurde. Ich konnte schon als 6 jährige sämtliches schwäbisches Liedgut und deutsche Schlager rauf und runter singen. Das hat sich bis heute in mein Gedächtnis gebrannt und ich werde es nicht mehr los, obwohl sich mein Musikgeschmack mit den Jahren doch sehr verändert hat J
- Mein erster Konzertbesuch, als ich 17 Jahre alt war, bei Mike Oldfield in Karlsruhe.
- Als ich mit Freunden auf einer Vereinsfeier Weihnachtslieder in bayrischem Dialekt sang. Ich war die einzigste Schwäbin in diesem Haufen. Was haben wir gelacht. Musik verbindet, Musik macht glücklich, Musik tut gut.
Weitere musikalische Interessen: Vor 16 Jahren begann ich gemeinsam mit Kindern zu Musizieren. Sie für die Musik zu begeistern und erste musikalische Grundkenntnisse zu schaffen hat mir immer großen Spaß gemacht. Wenn ich heute sehe, wie einige von Ihnen ihren musikalischen Weg fortgesetzt haben, macht mich das zum einen sehr glücklich und auch ein bisschen stolz etwas dazu beigetragen zu haben.
Diese Noten liegen derzeit auf meinem Notenständer zuhause: „Irischer Wind“ für die Tischharfe
Dieses Zitat ist mir wichtig: „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.“ Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, Art. 1